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Lübbecker Meteorologe: Corona-Krise ist Chance für aktivere Klimapolitik

03.10.20 –

Lübbecke (NW). Von seinem Kollegen, dem Meteorologen und TV-Moderator Sven Plöger, stammt der Vergleich, Corona sei über die Menschen gekommen wie ein Meteoriteneinschlag. In diesem Bild bleibt der Lübbecker Diplom-Meteorologe Friedrich Föst, verheiratet mit der Psychologin Barbara Föst und Vater von drei Kindern, wenn er über den Klimawandel spricht. Nur dass der nicht plötzlich auftrete, sondern schleichend. „Aber er ist präsent“, sagt Föst, „auch hier im Mühlenkreis“. [...] Und was er sieht, besorgt ihn sehr: „Man muss sich nur die vertrockneten Bäume im Wiehengebirge ansehen. Die Fichte stirbt aus, im Feuchtgebiet nördlich von Hille sterben die Birken ab, die Linden am Wilhelmsplatz in Lübbecke, eine heimische Baumart, zeigen Trockenschäden.“ Auch die Landwirte hätten kaum noch normale Ernten. „Das ist eine Katastrophe“, sagt der 43-Jährige: „Und die ist sichtbar.“

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Grundsätzlich wichtig ist ihm, dass der Klimaschutz und der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen „kein Thema der Grünen, sondern aller Parteien“ sein sollte.

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Die Schülerbewegung „Fridays for Future“ etwa verdiene moralische Unterstützung. Das Engagement der Jugendlichen betrachtet er, bei aller berechtigten Kritik an Greta Thunberg, als „große Leistung“. Seine letzte Bemerkung möchte Friedrich Föst als Appell verstanden wissen: „Bremser wie die Präsidenten der USA und Brasiliens geben bei Welt-Klimakonferenzen die Richtung vor und trampeln auf den Schutzinteressen der Mehrheit herum.“ Das akzeptiert er nicht und hält entgegen: „Wir haben es selbst in der Hand.“ Auch in seiner, etwa bei Vorträgen zum Klimawandel. Den ersten in der Nach-Corona-Zeit hat er schon gehalten, im Gemeindehaus von Bad Holzhausen: „Das fehlte mir und hat richtig Spaß gemacht.“ Von Frank Hartmann

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Kategorie

Lokales | Ökologie