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Veranstaltung der Grünen übertrifft Erwartungen

Großes Interesse an Wärmepumpen-Erfahrungen

16.10.25 –

Mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde die Resonanz auf die Veranstaltung „Erfahrungen mit der Wärmepumpe“ von Bündnis 90/Die Grünen Lübbecke deutlich größer als erwartet. Zwei Stunden lang drehte sich alles um Praxisberichte, Erfahrungen und Erkenntnisse rund um die Heizungstechnologie, die als zentraler Baustein der Wärmewende gilt. Nach der Begrüßung durch Christiane Brune-Wiemer gab es eine kurze Einführung durch Frank Dobrileit in das Funktionsprinzip der Wärmepumpe - mit Erläuterungen zur Bedeutung, Berechnungsgrundlage und zu den Einflussfaktoren auf die Jahresarbeitszahl (JAZ) - anschließend wurden fünf sehr unterschiedliche Immobilien vorgestellt.

Die Gebäude stammen aus den Jahren 1924 bis 1976, darunter auch ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten. Die Präsentationen waren klar strukturiert und anschaulich: Von der Gebäudehistorie über die Motivation zur Installation einer Wärmepumpe bis hin zu den Einsparungen bei Energiekosten und CO₂-Emissionen sowie dem Werterhalt und der Wertsteigerung der Immobilie. Vorgestellt wurden verschiedene Fabrikate und technische Umsetzungen – einschließlich der jeweiligen Herausforderungen, Besonderheiten, Investitionskosten und Betriebserfahrungen. Auch Vergleiche der Strom- und Heizkosten vor und nach der Investition, Amortisationszeiten und die Rolle unterschiedlicher Heizsysteme kamen zur Sprache. Hervorgehoben wurden Erfahrungen mit Wärmepumpen-Konvektoren, die zugleich im Sommer auch kühlen können.

Das Fazit der Referentinnen und Referenten fiel eindeutig aus: Die Entscheidung für die Wärmepumpe war die richtige. Besonders eindrucksvoll war das Beispiel des ältesten Gebäudes – ein Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1924 mit Einliegerwohnung, das ohne Fassaden-, Kellerdecken- oder Dachbodendämmung erfolgreich, wegen der hohen Quadratmeterzahl jedoch mit zwei Wärmepumpen, beheizt wird.

Auch ein Blick auf die aktuelle Förderkulisse durfte nicht fehlen. Das Fazit lautete: Heizen ohne umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ist möglich – und funktioniert. Aus den Erfahrungsberichten ergaben sich mehrere Empfehlungen:

  • Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist meist die preiswerteste Wahl.
  • Eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend erforderlich.
  • Unabhängige Energieberatung und eine gute Planung, idealerweise mit einem Sanierungsfahrplan, sind entscheidend.
  • Keine Montage im November – Kälteperioden erschweren Inbetriebnahme und Feinjustierung.
  • Die Kombination mit einer PV-Anlage ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig.

Im Anschluss hielt der Geschäftsführer der Netzgesellschaft Lübbecke, Herr Michael Scherf, einen kurzen Impulsvortrag. Er berichtete von den laufenden Bemühungen der Netzgesellschaft, die Wärmewende in Lübbecke aktiv zu unterstützen. Verschiedene Lösungen seien geprüft worden – doch Wasserstoff ist derzeit als Energieträger zu teuer, und Fern- oder Nahwärmenetze lassen sich in Lübbecke nicht wirtschaftlich umsetzen. Da die Zahl der Gasanschlüsse bereits rückläufig sei, gelte die Wärmepumpe sowohl kurz- als auch langfristig als Mittel der Wahl – für Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie für die Netzbetreiber.

Eine rege Frage- und Diskussionsrunde rundete den Abend ab. Nach zwei intensiven Stunden zogen die Veranstalter ein positives Fazit: „Das große Interesse zeigt, dass der Informationsbedarf nach wie vor hoch ist. Wir planen deshalb, das Thema Energie- und Wärmewende 2026 erneut aufzugreifen“, so Brune-Wiemer und Dobrileit