
02.09.25 –
Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir beantragen heute die Einführung einer jährlichen Baumbilanz. Warum ist das wichtig? Ich möchte drei zentrale Punkte nennen: Transparenz, Digitalisierung und Klimaanpassung. Erstens: Transparenz. Die Verwaltung veröffentlicht bereits den Haushalt – ein komplexes und sensibles Zahlenwerk. Warum also nicht auch eine sachliche, verständliche Baumbilanz? Sie macht für alle Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar, wie sich unser städtischer Baumbestand entwickelt: Welche Bäume mussten gefällt werden, aus welchen Gründen, und wo wurden neue und Ersatzbäume gepflanzt? Das ist keine Kontrolle aus Misstrauen, sondern ein Angebot für mehr Vertrauen in das Verwaltungshandeln und die Politik. Transparenz entzieht Gerüchten den Boden und stärkt den sachlichen Dialog. Zweitens: Digitalisierung. Das Bauamt ist längst dabei, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren. Das Baumkataster liegt bereits vor – es geht also nicht darum, ein neues System zu erfinden, sondern vorhandene Daten sinnvoll zu nutzen. Mit der Baumbilanz machen wir Digitalisierung dort sichtbar, wo Bürgerinnen und Bürger es konkret erleben: auf der städtischen Homepage, einfach zugänglich, klar verständlich. Drittens: Klimaanpassung. Wir alle erleben die Folgen steigender Temperaturen. Bäume sind dabei keine Nebensache, sondern unsere natürliche Infrastruktur - natürliche Klimaanlage - gegen Hitze: Sie spenden Schatten, kühlen die Luft und binden CO₂. Mit einer Bilanz sehen wir, ob wir unseren Baumbestand erhalten oder ob wir ihn unbemerkt abbauen. Das ist nicht nur eine ökologische Frage, sondern auch eine soziale Frage: Denn gerade Kinder, ältere Menschen und gesundheitlich Belastete brauchen kühle, grüne Orte in unserer Stadt. Und: Die Stadt Lübbecke hat sich mit der Grünrichtlinie (ihr 10-jähriges Jubiläum können wir heute in neun Tagen feiern) eigene Standards gesetzt. Ich verweise hier beispielhaft auf die Punkte 3.1.2. und 4.1.3.. Darüber hinaus definiert Punkt 4.2.2. sowohl die Informationsinhalte des GRIS (Grünflächeninformationssystem) und des Baumkataster als auch die Regelungen zu Berichterstattungen und Statistiken. Wir haben gemeinsam das IKSK (Integriertes Klimaschutzkonzept) des Kreises Minden Lübbecke beschlossen, das Klimaschutz und Klimaanpassung in allen Politikfeldern verankern will. Die Baumbilanz passt nahtlos in diese Logik: Sie ist ein Instrument, um Ziele sichtbar zu machen und Fortschritte zu überprüfen. Mein Fazit: Die Baumbilanz ist kostengünstig, weil die Daten bereits vorhanden sind. Sie ist bürgernah, weil sie Transparenz schafft. Und sie ist zukunftsweisend, weil sie Klimaanpassung konkret unterstützt. „Eine Stadt, die ihre Bäume im Blick behält, behält auch ihre Zukunft im Blick – stimmen Sie der Baumbilanz zu.“ Vielen Dank.
Kategorie
Anträge und Anfragen | Baumbilanz | Bäume | Ökologie | Umweltausschuss | Umweltschutz
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